Auf 20. Junibegrüßten wir unseren Gastredner, Professor Matthias Ballauf. Prof. Ballauff, der an die Freie Universität Berlin angegliedert ist, ist in Mainz kein Unbekannter, da er an der Universität Mainz studiert hat. Es war schön zu sehen, dass einige seiner ehemaligen Mitarbeiter an dem Vortrag über "Polyelektrolyte und biologische Systeme: Eine belastete Beziehung." In seinem Vortrag gab Prof. Ballauff einen Überblick über die Wechselwirkungen zwischen Proteinen und Polyelektrolyten. Er hob die Bedeutung natürlicher Polyelektrolyte wie DNA und Heparin hervor, die in der Biologie eine entscheidende Rolle spielen. Das Verständnis dieser Systeme und der Ladungs-Ladungs-Wechselwirkungen ist eines der Hauptziele der Biophysik. Seine Forschungen zeigen, dass die Anziehungskräfte zwischen geladenen Polymersegmenten und Proteinoberflächen durch asymmetrische Wechselwirkungen entstehen, die hauptsächlich durch die Freisetzung von Gegenionen angetrieben werden. Dieser Prozess führt zu einem Anstieg der Entropie, wodurch der Komplex stabilisiert wird. Außerdem stellte er fest, dass eine erhöhte Salzkonzentration diese Anziehungskraft verringert, indem sie die Ladungen abschirmt und die Wechselwirkung abschwächt. In seinen neueren Forschungsarbeiten mit synthetischen linearen Polyelektrolyten und Rinderserumalbumin (BSA) analysierte Prof. Ballauff die Bindungswechselwirkungen weiter. Er fand heraus, dass die freie Bindungsenergie in Komponenten unterteilt werden kann, die mit der Freisetzung von Gegenionen und Wasser zusammenhängen. Prof. Ballauff betonte, dass dieses quantitative Verständnis, das durch analytische Modelle erreicht wird, für ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen bei biomedizinischen Anwendungen, wie z. B. der Verabreichung von Medikamenten und der Stabilisierung von Proteinen, von wesentlicher Bedeutung ist.
Nach dem Vortrag tauschte sich Prof. Ballauff mit dem Netzwerk aus, besuchte einige der Gruppenleiter und
später mit seinen Mitarbeitern und den Studenten des SFB1551 zum Abendessen. Es war eine wahre Freude, ihn zu begrüßen
Prof. Ballauff zurück in Mainz.
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