SFB1551 Seminar Series – Sina Wittmann

Auf 2. Mai, Sina Wittmann, Gruppenleiter am IMB, hielt einen Methodenvortrag für die Postgraduierten des Netzwerks mit dem Titel "Proteinkondensation in Anwesenheit von Nukleinsäuren." Sina Wittmanns Forschung konzentriert sich auf die Rolle der Proteinkondensation bei der Genaktivierung. An der Bildung biomolekularer Kondensate können DNA, RNA, Proteine und größere Ansammlungen dieser Makromoleküle beteiligt sein. In diesem Vortrag stellte Sina die Rolle von Nukleinsäuren, wie DNA und RNA, und RNA-bindenden Proteinen (RBPs) bei der Kondensatbildung mittels Flüssig-Flüssig-Phasentrennung (LLPS) vor. Sina führte mehrere Beispiele für biomolekulare Kondensate an, darunter Stressgranula, der Nukleolus und Transkriptionskondensate, und hob deren wichtige Rolle für die Zellfunktion hervor. Im Verlauf des Vortrags ging Sina auf einige der Methoden ein, die sie in ihrer Forschung zur Visualisierung und Charakterisierung biomolekularer Kondensate einsetzt, darunter die Rekonstitution von Kondensaten auf DNA und DNA-Bindungstests. Um die Beziehung zwischen Tröpfchenbildung und Kondensation auf Oberflächen besser zu verstehen, wendet Sina Konzepte aus der Physik der weichen Materie an, wie z. B. Benetzung und Vorbenetzung. Durch eine Kombination aus optischer Pinzette und Fluoreszenzmikroskopie kann Sina gleichzeitig molekulare Wechselwirkungen in Echtzeit sichtbar machen und manipulieren. In Zukunft möchte Sina die aus diesen biophysikalischen Experimenten gewonnenen Erkenntnisse auf den komplexen zellulären Kontext anwenden, um die Auswirkungen der Kondensation auf die Genexpression besser zu verstehen.